Müll in unserer schönen Natur

Am Esbacher See fand am 17. September 2023 der Spätaufstehergottesdienst statt, zu dem Pfarrerin Töpfer von der evangelischen Kirchengemeinde eingeladen hatte. Leider fand die Gottesdienstgemeinde dort ein Szenario vor, das sichtbar machte, dass Menschen der Natur Gewalt antun: Flaschen, Folien, Alu, Unrat, Decken am Uferbereich oder im Wasser – Zeichen für Achtlosigkeit und Wegschauen.

Der nachlässig hinterlassene Müll passte in erschreckender Weise zu dem Gottesdienst, in dem Pfarrerin Töpfer die Klimakrise thematisierte und die Verantwortung von uns Menschen als Bewahrer der Schöpfung hervorhob.

Pfarrerin Töpfer verwies u.a. auf eine biblische Geschichte, in der es um einen Reichen und um einen armen Mann namens Lazarus geht, dessen Verletzungen vom reichen Mann geflissentlich übersehen werden. Später bereut dies der Reiche bitter und wünscht sich, jemand könnte seine Nachfahren warnen.

Auch wir als Gemeinde sollten auf die Schätze unserer Natur wie z.B. den Esbacher See Acht geben und mithelfen, sie zu bewahren.

Bitte unterstützen Sie uns, indem wir alle ein Vorbild sind und auch andere Menschen auf erwünschtes Verhalten z.B. im Umgang mit Müll hinweisen.

Auszug aus der Predigt von Pfarrerin Gabriele Töpfer:

… Unsere Schöpfung trägt einen Namen: Lazarus.

Ich bin einer der Reichen.

Ich würde am liebsten auch nicht hinschauen auf die Stellen, an denen die Schöpfung leidet.

Aber es geht nicht. Weil ich Christ bin, weil ich mein Leben aus Gottes Hand geschenkt bekommen habe.

Weil er mich meint, wenn er sagt: Ich vertraue die Erde deiner Fürsorge an.

Ja, ich bemühe mich in meinem eigenen Leben, in unserer Kirchengemeinde, das zu tun, dass unsere Schöpfung wieder erstarken kann.

Aber es reicht nicht. Es reicht nicht, weil die Wunden der Schöpfung so dramatisch geworden sind und weil wir ein Problem haben.

Die Natur reagiert mit Zeitverzögerung. Das, was wir heute als Klimaveränderung wahrnehmen, ist das Ergebnis der Verschmutzung, die wir etwa bis zum Jahr 2000 verursacht haben. Was wir aber seitdem an Kohlendioxid in die Luft geblasen haben das wird sich erst in ca. 20 Jahren bemerkbar machen.

Was wir jetzt als Folgen des Temperaturanstiegs wahrnehmen, Dürresommer,  die Zunahme von Starkregen, Stürmen und Überflutungen, sind allesamt nur Vorboten dessen, was auf uns zukommt.

Wo sich heute noch Bürgerinitiativen gegen Windräder im Rodacher Land wehren, könnten morgen Tornados zerstörerische Schneisen schlagen. Wenn wir in den kommenden Jahren das Problem des CO2-Anstiegs nicht entschieden angehen und annähernd in den Griff bekommen sollten, wird es um die Überlebensperspektive der Menschheit schlecht bestellt sein.

Als Christen müssen wir sagen: Das geht uns an. Die Bewahrung der Schöpfung ist eines unserer wichtigsten Aufgaben, gerade mit dem Blick auf die jüngeren und allen nachfolgenden Generationen.

Wir können nicht so tun, als ob der arme Lazarus nichts mit uns zu tun hat.

Im Bild gesprochen:

Wir werden dann wie der Reiche in unserer Geschichte in den Qualen der Hitze zu Gott schreien und um eine Erfrischung betteln. Und Gott wird uns auch dann als seine Kinder ansprechen, so wie den Reichen in unserer Geschichte. Das könnte sich so anhören: „Mein Kind! Du hast doch immer gut gelebt und aus dem Vollen geschöpft, während deine Umwelt, die Natur um dich herum unsäglich gelitten hat. Nun musst du die Qualen der Hitze erleiden, daran kann ich nichts mehr ändern. Denn mit der Freisetzung all der Treibhausgase hast du irreversible Fakten geschaffen. Die Natur aber wird bald getröstet werden, denn die kann sich fortan ohne euch Menschen in einem geologischen Zeitraum wieder erholen und erfrischen.“ 

Die Geschichte vom reichen Mann und dem armen Lazarus wollte schon immer zur Umkehr bewegen. Wollte erreichen, dass man sein Verhalten ändert, Verantwortung übernimmt.

Und darin liegt die Chance auch in dieser Krise:

Zu begreifen, es geht um die Liebe zu unseren Kindern und um ein Verbundenheitsgefühl mit dem Ganzen der Schöpfung. Gott steht mit seiner Gnade und Liebe nach wie vor zu uns und hinter uns und stärkt uns den Rücken.

Was sollen wir aber tun?

Eigene Verantwortung wahrnehmen, das Unrecht benennen, das Lazarus angetan wird. Und handeln.

Es wäre ein großer Schritt, wenn jeder von uns seine Möglichkeiten wahrnimmt, und zusätzlich auf einen oder eine Gruppe zugeht, die vielleicht mehr Möglichkeiten haben, mehr Einfluss zu nehmen. Es geht darum, dass wir uns zusammentun, und das ist eine urchristliche Tugend.

In Gemeinschaft gehen, hinsehen und gemeinsam handeln.

Die „Grüne Gockel Gruppe“ unserer Kirchengemeinde ist ein Beispiel dafür.

Wir überlegen gemeinsam,  was wir tun können, um den ökologischen Fußabdruck unserer Kirchengemeinde besser zu machen.

Dafür arbeiten wir zusammen mit der politischen Gemeinde, gehen in Kooperationen, arbeiten an Energieeinsparungen, die langfristig wirken. Und ganz ehrlich: Wir könnten Sie alle brauchen in dieser Gruppe, um mitzudenken, gemeinsam zu handeln.

Unsere Schöpfung trägt den Namen Lazarus.

Aber in einem Punkt stimmt es nicht.

Ich glaube, dass es noch nicht zu spät ist wie in der Geschichte. Ich glaube daran, wir haben die Stunde, die geschlagen hat, verstanden und werden jetzt hoffentlich auch liefern und die Kohlendioxid-Emissionen nach und nach auf Null herunterfahren.

Wenn alle mithelfen, mithelfen im Kampf gegen eigene Trägheit, Bequemlichkeit und Ignoranz; gegen „die kleinen Teufelchen, die wir alle in unserer Seele haben“, wie Mahatma Gandhi es einst sagte, dann kann es noch gelingen.

Wir haben damals Schritte gegen FCKW gase in den Spraydosen unternommen wegen vieler anderer Maßnahmen und sehen heute. Das Ozonloch erholt sich gerade. Das lässt hoffen.

Diese Stunde am See soll uns erinnern, alles zu tun oder zu unterlassen, damit 2050 unsere Enkel sagen werden:  

„Wie gut, dass ihr euch damals zusammengetan habt, dass ihr mehr Bäume gepflanzt habt, dass ihr den fossilen Energien eine Absage erteilt habt und wir wieder durchatmen können.“  

Die Kraft, den Mut und die Ausdauer auf diesem  Weg lasst uns durch den gewinnen, den wir den Anfänger und Vollender unseres Glaubens nennen und der uns unser Gleichnis überliefert hat: durch Jesus Christus, unseren Herrn.

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